Was verstehen wir unter Persönlichkeitsanteilen?

Wenn Dir Sätze wie „ein Teil in mir macht bei der Aktion mit, ein anderer Teil möchte eigentlich Ruhe“ oder „ich bin innerlich hin und her gerissen“ oder „meine Wut hat mich überkommen, ich war nicht mehr ich selbst“, dann weißt Du bereits, was es bedeutet mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen zu leben.

Das Konzept der Teilearbeit besagt, dass es neben unserem Bewusstsein viele verschiedene unterbewusste Teilpersönlichkeiten existieren. Diese wurden oft früh im Leben ausgebildet. Entweder indem wir sie bei anderen wahrgenommen und in uns
aufgenommen haben (Introjekte) oder sie wurden modellfrei gebildet, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass uns ein bestimmtes Verhalten an unser Ziel führt.

Was ist das Ziel von Teilearbeit?

Der tragende Grundgedanke der Teilarbeit ist, dass selbst die Seiten in uns, die besonders belastende Verhaltensweisen oder Emotionen hervorrufen, eine positive – uns bisher nicht bewusste – Funktion bzw. Absicht verfolgen. Anteile sind meistens entstanden, um uns zu schützen oder zu unterstützen.
Die konkrete Absicht eines jeden Teils herauszuarbeiten, zu würdigen und diesen Persönlichkeitsaspekt zu integrieren oder durch ein unproblematisches Verhalten zu ersetzen, das ist Ziel der Teilearbeit. Besonders glücklich und ausgeglichen sind wir, wenn es uns gelingt, sämtliche Anteile, auch die sehr unangenehmen, miteinander zu harmonisieren und ressourcevoll zu verbinden.

Woran kannst Du das „innere Kind“ erkennen?

Manchmal überkommen uns Emotionen, von denen wir nicht wissen, woher diese stammen. Wir sagen dann über uns, dass wir überreagiert haben. Das passiert unter anderem wenn wir besonders wütend, gereizt oder aggressiv reagieren, weil wir uns von anderen Menschen nicht ernst genommen oder ignoriert fühlen. Oder wie ziehen uns verletzt zurück, weil wir uns von nahestehenden Menschen allein gelassen fühlen oder bevormundet.   

Wenn das der Fall ist, reagiert meist der unbewusste Anteil in uns, der durch negative Erfahrungen in unserer Kindheit geprägt wurde. Weil wir uns z.B. einsam, ungewollt oder unverstanden gefühlt haben.

Als Kinder sind wir darauf angewiesen, dass unsere Bedürfnisse nach Liebe, Anerkennung, Vertrauen und Sicherheit von außen erfüllt werden. Passiert dies nicht, entwickeln wir Strategien, um mit den daraus resultierenden Verletzungen umgehen zu können: Wir beginnen z.B. Konflikte zu vermeiden, um gemocht zu werden oder versuchen uns perfekt zu verhalten und gute Noten zu schreiben, um Anerkennung zu bekommen. Diese Schutzstrategien bleiben oftmals bis in unser Erwachsenenleben erhalten. Sie können in Form von Perfektionismus, Kontrollbedürfnis oder Beziehungsunfähigkeit für uns und andere sichtbar werden, tatsächlich steckt dahinter aber die alte (Überlebens-) Strategie unseres verletzten Kindanteils.

Wirst Du getriggert, also an Erlebnisse aus Deiner Kindheit erinnert, kann es sein, dass alte Dir bekannte Gefühle hoch kommen oder dass damalige unterdrückte Gefühle von Traurigkeit, Wut oder Machtlosigkeit sich plötzlich Bahn brechen und Dich förmlich überrollen.

Arbeit mit dem „inneren Kind“ bedeutet für den heutigen Erwachsenen, sich seinem inneren Anteil liebevoll zuwenden und diesem nachträglich zu geben, was er damals so dringend gebraucht hätte.
Heilen wir unser „inneres Kind“, können wir glücklichere Beziehungen zu anderen Menschen führen und inneren Frieden finden.

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